Digitale Lösung für die Berufliche Orientierung von 5,1 Millionen Schülern: berufswahlapp vereint Barrierefreiheit und attraktives Design

berufswahlapp | App | SUNZINET
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Welchen Karriereweg wir nach dem Schulabschluss einschlagen, gehört ohne Zweifel zu den ganz großen Lebensentscheidungen. Um junge Menschen dabei zu unterstützen, riefen Bund und Länder die berufswahlapp ins Leben – ein modernes, digitales Tool, das die berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern erleichtern soll.
Als Digitalisierungspartner schufen wir eine klischeefreie, inklusive und kultursensible Plattform, die den unterschiedlichen Bedürfnissen junger Menschen schulformübergreifend in ganz Deutschland gerecht wird: Ein besonderer Fokus lag auf der barrierefreien Gestaltung der App, damit auch User mit Beeinträchtigung sie problemlos nutzen können.
Die berufswahlapp ist mittlerweile in sechs Bundesländern im Einsatz, wurde nach BITV zertifiziert und holte Gold beim German Brand Award. Für mehr Details zur Umsetzung lesen Sie unseren Use Case!
Das Projekt: Vom analogen Berufswahlpass zur digitalen berufswahlapp
Welchen Karriereweg wir nach dem Schulabschluss einschlagen, gehört ohne Zweifel zu den ganz großen Lebensentscheidungen. Um Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, wurde 2003 der Berufswahlpass eingeführt – ein Instrument zur Beruflichen Orientierung, mit dem junge Menschen ihre Stärken und Interessen entdecken, sich über Berufe informieren und ihre berufliche Zukunft gezielt planen können.
Den Berufswahlpass gab es lange Zeit nur analog, als Ordner mit umfangreichen Unterlagen in Papierform. Dieses Format entsprach nicht mehr den Erwartungen der Zielgruppe. Bund und Länder starteten daher ein Gemeinschaftsprojekt, das den in die Jahre gekommenen Berufswahlpass in eine mobile App transformieren sollte – die berufswahlapp. SUNZINET begleitete das Projekt als Digitalisierungspartner.
Bettina Stark-Watzinger, 2021 bis 2024 Bundesministerin für Bildung und Forschung, zur berufswahlapp:
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Technologie
Go/Golang
Vue.js
MinIO
Keycloak
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KPI
Entwickelt für 5,1 Millionen Nutzerinnen und Nutzer
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Projektbeteiligte
Projektkonsortium aus acht Bundesländern, Bundesagentur für Arbeit, Bundesinstitut für Berufsbildung, Bundesarbeitsgemeinschaft Berufswahlpass, G.I.B. GmbH

Das Ziel: Eine inklusive App, die motiviert und Spaß macht
Mit der berufswahlapp sollten Schülerinnen und Schülern ein modernes, digitales Tool an die Hand bekommen, das ihnen die Berufswahl erleichtert. Die Vision: Eine klischeefreie, inklusive und kultursensible Plattform, die den unterschiedlichen Bedürfnissen junger Menschen schulformübergreifend in ganz Deutschland gerecht wird.
Dabei standen vier Dinge im Fokus:
- Motivation und Markenidentität: Es galt, eine attraktive, inspirierende Marke zu schaffen, die sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrer und Entscheider anspricht.
- Skalierbarkeit und Performance: Die Zielgruppe umfasste potenziell bis zu 5,1 Millionen (Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte) – folglich musste die App stabil laufen und skalierbar sein.
- Zusammenarbeit von Stakeholdern: Es war wichtig, die Anforderungen von Bildungseinrichtungen, Politik und Forschung unter einen Hut zu bringen.
- Digitale Barrierefreiheit: Die App sollte niemanden ausschließen. Damit auch Menschen mit Beeinträchtigung sie nutzen können, war eine barrierefreie Gestaltung nach der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) erforderlich.
Lösung & Strategie: Umfangreiche Tests für das beste Ergebnis
Um diese Ziele zu erreichen, wählten wir einen nutzerzentrierten Ansatz. Die App wurde in drei Phasen mit über 6.000 Schülerinnen und Schüler und Lehrkräften getestet und optimiert. Wir konzentrierten uns auf folgende Aspekte:
- Gamification & Engagement: Wir setzten auf spielerische Elemente, um die Nutzererfahrung interaktiv und motivierend zu gestalten, zum Beispiel durch die Freischaltung von Erfolgen oder klasseninterne Rankings.
- Inklusives Design: Für einen barrierefreien Zugriff auf die App testeten wir sie intensiv mit verschiedenen Nutzergruppen, z. B. mit sehbeeinträchtigten Schülern.
- Skalierbare Technologie: Eine leistungsfähige, zukunftssichere Architektur auf Basis von Go/Golang, Vue.js, MinIO und Keycloak sollte sicherstellen, dass die App auch bei einer hohen Nutzerzahl zuverlässig funktioniert.
- Datenschutz: Damit alle Schüler die App bedenkenlos nutzen können, hatten Sicherheit und Datenschutz bei der Entwicklung höchste Priorität.


Design & User Experience: Digitale Barrierefreiheit im Fokus
Eine besondere Herausforderung war es, die berufswahlapp so zu gestalten, dass auch Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung sie problemlos nutzen können. Digitale Barrierefreiheit war nicht nur Anspruch des Projekts, sondern gesetzlich vorgeschrieben – insgesamt gab es über 100 Prüfpunkte zu beachten. Einige Beispiele:
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Alle interaktiven Elemente sind so gestaltet, dass sie von Screenreadern erfasst werden können – insbesondere für sehbehinderte Nutzerinnen und Nutzer ein wichtiges Kriterium.
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Für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen ist die typische Touch-Navigation von Apps oft eine Herausforderung. Als Alternative zur Swipe-Bewegung bietet die berufswahlapp daher Pfeiltasten, die sich auch per Tastatur oder Sprachsteuerung betätigen lassen. Drag-and-Drop-Funktionalitäten wurden zudem durch Dropdown-Menüs ersetzt.
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Serifenlose Schriften und ein spezieller Kontrastmodus verbessern die Lesbarkeit von Texten. In Tests stellte sich heraus, dass die Farbkombination Schwarz-Gelb im Kontrastmodus als angenehmer empfunden wird als die herkömmliche Schwarz-Weiß-Kombination.
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Wichtige Erklärvideos rund um die berufswahlapp werden barrierefrei zur Verfügung gestellt. So gibt es Versionen mit Untertiteln, in Gebärdensprache und in Leichter Sprache sowie für Sehbeeinträchtigte.
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Neben möglichen Beeinträchtigungen galt es auch, unterschiedliche soziale und kulturelle Hintergründe der Schüler zu beachten – beispielsweise mit einem genderneutralen Design sowie einem neutral gestalteten Logo.





Rollout & Erfolge: App holt German Brand Award und BITV-Zertifizierung
Die berufswahlapp ging 2022 in den Live-Betrieb und wird inzwischen in sechs Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen) genutzt – zwei planen eine Einführung in den kommenden Monaten.
Die Lösung entspricht den Erwartungen junger Menschen, erfüllt höchste Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz, und berücksichtigt die große Diversität in der Zielgruppe.
Zwei besondere Erfolge, welche die App feiern durfte, sind:
- Auszeichnung mit dem German Brand Award: Die berufswahlapp holte Gold in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation / Brand Communication – Web and Mobile". Die Jury lobte insbesondere das moderne, zielgruppengerechte Design und die klare, motivierende sowie barrierefreie Nutzererfahrung.
- Zertifizierung nach BITV 2.0: Die App geht speziell auf die Bedürfnisse von Nutzern mit körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen ein. Sie erfüllt über 100 Prüfpunkte für digitale Barrierefreiheit und wurde entsprechend nach BITV 2.0 zertifiziert.

Begründung der Jury des German Brand Awards:
"Die »berufswahlapp« ist mehr als nur eine berufliche Orientierungshilfe für Schüler/-innen – sie ist eine ganzheitliche Marke, die aus der Lebenswelt der jungen Menschen heraus konsequent entwickelt wurde und ein hohes Identifikationspotenzial hat. Die pädagogisch wertvolle App überzeugt mit einem modernen und zielgruppengerechten Design sowie einem ansprechenden und nachvollziehbaren Storytelling durch Illustrationen und Gamification. Sie verspricht eine klare, motivierende und barrierefreie User Experience. Ein toll gemachtes, hilfreiches Marken-Tool mit hohem Sympathiefaktor." (german-brand-award.com)